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Wie funktioniert das HIFO-Prinzip?

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HIFO (Highest In - First Out)

HIFO steht für „Highest In – First Out” und beschreibt ein Bewertungsverfahren, bei dem jene Waren oder Materialien zuerst verbraucht oder entnommen werden, die mit dem höchsten Einstandspreis ins Lager gelangt sind. Im Unterschied zu den klassischen Verbrauchsfolgeverfahren FIFO (First In – First Out) und LIFO (Last In – First Out) orientiert sich HIFO also nicht an der zeitlichen Reihenfolge der Wareneinlagerung, sondern rein am Wert der Bestände.

Funktionsweise des HIFO-Prinzips

Kern des HIFO-Verfahrens ist die Identifikation der jeweils teuersten verfügbaren Position. Diese wird als erste ausgebucht oder weiterverarbeitet. Sobald diese Bestände aufgebraucht sind, folgt die jeweils nächstteuerste Charge.

Da sich die Entnahmereihenfolge ausschließlich am Preis orientiert, entspricht HIFO nicht zwangsläufig der realen physischen Warenbewegung im Lager. Die Auslagerung kann weiterhin nach praktischen Kriterien erfolgen, denn das HIFO-Prinzip bezieht sich auf die Wertbemessung in der Buchhaltung und nicht auf die logistische Handhabung.

Einsatzgebiet: Vorratsbewertung und Kostensteuerung

HIFO wird vor allem im Rahmen der Lager- und Materialbewertung eingesetzt. Durch die bevorzugte Ausbuchung der teuersten Bestände steigen die als Verbrauch verbuchten Kosten, während die verbleibenden Vorräte zu niedrigeren Preisen bewertet werden. Dieses Verfahren kann in bestimmten Kostenrechnungsmodellen sinnvoll sein, etwa wenn man:

  • hohe Verbrauchskosten bewusst abbilden möchte,
  • Preisschwankungen besonders berücksichtigen muss, oder
  • eine konservative Bewertung intern verfolgt.

Im Gegensatz zu den Verfahren FIFO und LIFO ist das HIFO-Verfahren jedoch kein allgemein anerkanntes Standardverfahren in der Finanzbuchhaltung. Es wird überwiegend intern genutzt und ist in vielen gesetzlichen Rechnungslegungssystemen nicht zulässig.

Vorteile und Grenzen

Vorteile:

  • realistische Abbildung hoher Materialkosten in volatilen Märkten
  • konservative Bewertung der Restbestände
  • gezielte Steuerung von Kostenstrukturen möglich

Grenzen:

  • kompliziertere Bewertung, da die jeweils teuersten Chargen laufend identifiziert werden müssen
  • häufig nicht mit handels- oder steuerrechtlichen Vorgaben kompatibel
  • bildet reale Warenbewegungen im Lager nicht ab
Mike Schubert und Raimund Bergler

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